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Moin,
ne gute Freundin von mir (Chinesin) musste feststellen, dass von ihrem verspaetet ausgezahlten Gehalt etwas mehr als 20% einbehalten wurden. Auch auf Nachfrage gabs keine Erklaerung. Ich kenne sie seit langem, habe in D mit ihr mal gearbeitet und sie aushilfsweise in SH bei uns untergebracht. Von daher weiss ich, dass sie eigentlich gut arbeitet und zuver laessig ist.
Ist das in China normal?
Ist das legal?
Was kann man tun? |
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Kerstin Kaehler | 17-aug-06 |
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Es koennte sein, dass es sich dabei um die Einkommensteuer handelt, die hier monatlich der Arbeitgeber ans Finanzamt abfuehren muss. Ob das mit 20% hinkommt, kann ich natuerlich nicht sagen, weil ich ja ihr Gehalt nicht kenne, aber das wird sie sicher beim Finanzamt erfragen koennen. Komisch zwar, dass auf Nachfragen niemand etwas sagte, aber wenn in ihrem Arbeitsvertrag ein Bruttogehalt angegeben ist, dann werden eben vor Auszahlung die Steuern einbehalten vom AG. Evtl, je nach Vertrag, auch ein Teil der Sozialabgaben, wie in D.
Sollte diese Erklaerung in ihrem Falle zutreffen, ist das selbstverstaendlich legal.
Gruss,
Kerstin |
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Das kommt oft vor. Ich bin auch der Meinung dass es sich um Einkommensteuer handeln muss. In meinen frueheren Jahren als ich bei einer chinesischen Firma angestellt war wurde auch einmal das Gehalt einen Monat spaeter mit dem folgenden Monatsgehalt ausgezahlt. Mir wurden dann auf mein Gehalt unter dem Strich hoehere Steuern aufgelastet, weil der Betrag der ausgezahlt wurde meine uebliche Steuerberechnungsgrenze ueberschritt. Man kann nicht viel dagegen machen. Hoechstenfalls sich bei der eigenen Firma beschweren aber selbst da war ich erfolglos.
Im Arbeitsvertrag wird bestimmt auch eine Klausel stehen wie bei einer verspaeteter Gehaltsauszahlung vorgegangen ist.
Seitdem bestehe ich stets darauf das mein Gehalt puenktlich ausgezahlt (hoechstes eine Woche Verspaetung) wird, egal unter welchen Umstaenden. Das funktioniert. |
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nein, leider sind es keine Steuern, sondern ueber den ueblichen Abzuegen hinaus etwas mehr als 20%.
Aber danke fuer die Antworten. Wenn es noch andere Ideen gibt?
Ist es denn ueberhaupt legal, etwas vom Lohn abzuziehen (nat. ausser den Steuern und Sozialabgaben. |
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ist sie denn noch in der Probezeit?
Ansonsten "auf Nachfrage keine Erklaerung" ist wohl schon eher sehr duerftig. Die Finanzabteilung muss doch das nachvollziehen koennen, was da laeuft. Kollegen auch 20% weniger? |
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Was erwartest du hier eigendlich. Dir wird hier keiner eine klare Antwort geben können ohne Arbeitsvertrag und Taxroll gesehn zu haben.
Wenn im Arbeitsvertrag keine variablen Klauseln vorgesehen sind und auch sonst keine Abzüge gerechtfertigt sind dann ist der Abzug antürlich auch in China nicht legitim. Im zweifelsfall müsste sie das einkalgen. Wober hier natürlich noch mehr als in D der grundsatz gilt.
Vor gericht und auf hoher See bist du in Gottes hand |
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Naja, eigentlich nur ob wer ne Idee hat, was da hinter stehen koennen. Aber in China in Gottes Hand??? :-) |
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Vielleicht hat die Firma gerade kein Geld? Oder der Boss ist sauer auf sie? Der Buchhalter hat gepennt? Kann alles vorkommen. |
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Also man kann da viel vermuten. Von willkuerlicher Einbehaltung, Veruntreuung bis zur Strafmassnahme.
Es wurde mehr Geld abgezogen als Normalerweise. Steuern waren es nicht und normale Abzuege auch nicht.
Dann soll deine Bekannte nochmal zur Arbeitsstelle gehen und fragen bis sie ein Antwort bekommt.
Petermedia sagte es schon. Wer weiss was in ihren Arbeitsvertrag drin steht. Alles was nicht Vertragskonform ist, ist gerichtlich anfechtbar und sie kann klagen. |
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In chinesischen Firmen kommt es regelmaessig vor, dass den Mitarbeitern bis zu 20% vom Lohn abgezogen werden.
Diese Methode wird angewandt, um Mitarbeiter fuer "Fehlverhalten" zu bestrafen. Laut Gesetz ist 20% vom Gehalt der maximale Betrag. Fehlverhalten kann dabei von Fehlentscheidungen bis hin zu Beschaedigungen von Firmengut reichen. Normalerweise muss der Abzug durch den Abteilungsleiter genehmigt werden.
Bei uns in der Firma wollten einige chinesische Mitarbeiter diese Regulierung auch einfuehren, es wurde jedoch dann verworfen.
Wie gesagt, in chinesischen Firmen ganz normal, in deutschen Firmen undenkbar.
Kannst deine Freundin ja mal fragen, ob sie was ausgefressen hat. |
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@wisser
Danke fuer die Antwort. Es ist also ueblich und es ist willkuer. Und du kannst Gift drauf nehmen, dass ich sie loechern werde... |
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So, nachdem ich nun mit ihrer Freundin (arbeiten zusammen) gesprochen habe kam die Aufloesung:
Ihr Gehalt wurde gekuerzt, weil sie ein paar mal die Stempelkarte verspaetet gestempelt hat. Der Chef hat die Kollegen (also auch ihre Freundin) dazu verdonnert, ihr den Grund nicht zu nennen.
Behandeln wir unsere Chinesen zu gut? Info: Posting wurde von mitbewohner nachbearbeitet |
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