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Der China Code   guter beitrag schlechter beitrag
Buchbesprechung
10-sep-05
Interessante Besprechung in der taz:

Frank Sieren: "Der China Code. Wie das boomende Reich der Mitte Deutschland verändert". Econ, Berlin 2005, 431 Seiten, 19,95 Euro

http://www.taz.de/pt/2005/09/10/a0014.nf/text.ges,1
 
 
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Babel
10-sep-05
Darin mag er übertreiben. Überhaupt neigt Sieren dazu, noch in den undurchsichtigsten Kapillaren der chinesischen Volkswirtschaft Belege für Pekings Aufstieg zu finden. Die Schattenseiten der chinesischen Gesellschaft, die Armut der Landbevölkerung, der Zwang, jedes Jahr acht Millionen Arbeitsplätze für die auf den Markt drängende Jugend zu schaffen, kann auch dazu führen, dass Chinas Hau-Ruck-Wirtschaft schneller zusammenbricht als man heute denkt. Dennoch tut Sieren gut daran, die Deutschen wach zu rütteln. Nicht der britische Drang nach einer Freihandelszone bedroht Europa, wie viele meinen, sondern der riesige chinesische Markt mit seinen Billiglöhnen und der grenzenlosen Fähigkeit, westliche Produkte zunächst zu kopieren und dann zu übertreffen. Sieren schärft den Sinn für diese Gefahr. Deshalb sollte man seinen Zuspitzungen genauso verzeihen wie seiner um Tiefe bemühten Suche nach einem China-Code, den es in dieser Schlichtheit gar nicht gibt.

Ob man Sierens Fatalismus folgen und sich mit ihm am Bild des deutschen Zimmermädchens erfreuen sollte, das reiche chinesische Touristen bedient, sei dahin gestellt. Im Umgang mit China gibt es für Europa drei Möglichkeiten: Es kann versuchen, sich auf die globalisierte Welt einzustellen. Es kann mit Karl Marx darauf hoffen, dass im Reich der Mitte ein sich bildendes Bürgertum bald die Macht übernimmt und das Regime zu Fall bringt. Schließlich kann es auf Daniel Bell setzen. Der amerikanische Soziologe glaubt, dass jede Macht ihren Aufschwung als asketische Bewegung beginnt. Steht sie an der Spitze, setzt die Lust am Luxus und am schönen Leben ein. Im Sinne Europas rät der Verfasser dieser Zeilen zum ersten Weg. Wer den Aufstieg der Chinesen nur Schulter zuckend beobachtet, sieht am Ende nur noch deren Hinterteil.
 
 
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Pirx
11-sep-05
Kein Zweifel das es garnicht genug Weckrufe fuer Deutschland geben kann. Aber es hat doch schon so viele gegeben.

Dank freiem Welthandel wohnen wir einer gigantischen Umverteilung bei. Dem Wesen nach aendert sich beim Welthandel allerdings nicht so viel: wenn wir aufhoeren chinesische Produkte zu kaufen, sei es weil wir zu arm geworden sind oder die chinesischen Produkte zu teuer, dann ist aus dem Wirtschaftswunder hier ueber Nacht die Luft raus.

Eine Abschottng der Maerkte - wie damals Japan oder Korea - wird man den Chinesen nicht erlauben, wir sollten uns aber mit dem Gedanken langsam anfreunden, dass es hier vermutlich nicht mehr als 300 mio nennenswerte Konsumenten gibt oder geben wird. Das ist immer noch ein Markt groesser als die USA, aber sehr viel kleiner als das, was die jungen Harvard-Idioten in den Banken und Consulting Firmen uns - bar jeder Erfahrung - weismachen wollen.

Das koennte so laufen wie in Japan. Alle haben sich darauf gestuerzt, um dabei zu sein, wenn die Handelsschranken fallen. Alles konzentrierte sich auf das Potenzial. Als schliesslich die letzten Schranken fielen fragten sich auf einmal viele Firmen, warum sie sich mit einem so schwierigen Markt bei hohen Kosten abquaelen sollen. Das Potenzial war nicht mehr so potent. Und scharenweise sind sie abgezogen.

Kann hier in China ganz aehnlich laufen.
 
 
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Pirx
11-sep-05
Mein Deutsch geht zugrunde: Potential.... muss es natuerlich heissen.
 
 
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Nachhilfelehrer
11-sep-05
@ babel

Deine Antwort ging so flott ab, daß zu vermuten ist, daß Du einen bereits vorgefertigten Text aus der Schublade gezogen hast und ihn innnerhalb weniger Minuten kopiert und in dieses Forum gesetzt hast.

Da zu befürchten ist, daß Du Ambitionen hegst, diesen Text eines Tages zu veröffentlichen, kann ich Dich nur stärkstens warnen, dies in dieser Form zu tun.

Etliche Forumulierungen sind leider überhaupt gar kein Deutsch bzw. hundsmiserables Deutsch. Solltest Du meinen, es handele sich hier um "neue" Rechtschreibung, bist Du voll auf dem Holzweg. Die folgenden Schreibweisen sind sowohl nach der "alten" wie auch nach der "neuen" Rechtschreibung voll "daneben":

wach zu rütteln,
sei dahin gestellt,
Schulter zuckend.

Du folgst hier einem faktischen Trend zur neuen deutschen Deppenschreibung, die aufgrund falsch verallgemeinernder Regelungslogik m Zweifelsfall auseinanderschreibt und damit in jeder Hinsicht zu vermeiden sind.

Einzig allein richtig wäre:

wachzurütteln
sei dahingestellt
schulterzuckend

Du darfst sicher sein, daß Du Deine Schreibweisen in keinem einzigen deutschen Lexikon finden wirst.

So nimm es denn hin und weine!
 
 
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gfs
13-sep-05
@ Nachhilfelehrer

Habe sehr gelacht über diesen Oberlehrer-Artikel!

"überhaupt gar kein Deutsch bzw. hundsmiserables Deutsch."
was der arme von Babel da geschrieben hat. Was für ein vernichtendes von obenherab Urteil!

Wie kann man sich nur auf ein so hohes Ross setzen.
Ich habe, für den Nachhilfelehrer sicher völlig unverständlich, alles verstanden. Ob man die angeführten Beispiele nun zusammenschreibt oder auseinander, wen juckt das eigentlich, ausser Oberlehrer, die unbedingt was rot anstreichen wollen. Wenn jemand das vorliest, versteht man den Text auch, ohne was über auseinander oder zusammen zu wissen. Also was solls?

Zaijian gfs
 
 
(thread closed)

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