gegen die shanghaier niederlassung des internationalen finanzdienstleisters citibank wurden durch wu weiming, einem enttäuschten kunden vor ort, rechtliche schritte eingeleitet. der kläger, von beruf rechtsanwalt, kritisiert eine "zu hoch vergebührte kontoführung" für privatanleger.
wie die nachrichtenagentur xinhua berchtet, reflektiert die angelegenheit
deutlich auffallende unterschiede zwischen chinesischen und internationalen banken.
kläger wu, für dessen eingezahlte 800 yuan monatlich 50 yuan servicegebühr verrechnet werden, bezeichnet diese situation als rechtswidrig, grund: sie verletze den in china üblichen modus operandi. neben einer offiziellen entschuldigung erwarte er sich die vollständige rückerstattung angefallener kosten.
die entscheidung, ob wu's forderungen ein ordentliches verfahren rechtfertigen, obliegt dem bezirksgericht pudong - laut einer citibank-sprecherin sei bisher jedoch noch keine vorladung eingetroffen. man bedaure allerdings, daß noch viele inländische privatkunden das gebührensystem internationaler banken nur unzureichend nachvollziehen könnten. häufig gingen diese davon aus, eine geringe spareinlage brächte automatisch hohe zinsgewinne mit sich.
erst letzten monat verkündete die citibank-zentrale in new york, von der chinesischen finanzbehörde als erste ausländische bank für devisen- und kreditgeschäfte mit chinesischen privat- und firmenkunden zugelassen worden zu sein. bislang beschränkte sich das erlaubte klientel internationaler finanzhäuser auf in china lebende expats und kapitalstarke joint-ventures. mit dem wto-beitritt sicherte die chinesische regierung dem internationalen wettbewerb zu, restriktionen dieser art innerhalb der kommenden 5 jahre sukzessive abzubauen.