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Es ist viel zu heiß
Von Kerstin Kaehler
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Was mich zu meinem zweiten Lieblingsmittel bringt: Sommerkleidung. Für einfache Lösungen bin ich fast immer zu haben, und was wäre einfacher, als sich morgens nur ein ärmelloses Top überzustreifen, in möglichst dünne Baumwollshorts zu schlüpfen und mit den luftigsten Sandalen, die der Schuhschrank hergibt, das Haus zu verlassen? Problematisch für alle, die - wie ich leider auch - den Tag in einem Büro zubringen, mit Kundenverkehr, so dass weder das ärmellose Top noch die Baumwollshorts geschweige denn offene Schuhe eine Option sind. Schade eigentlich. weshalb gibt es nicht eine Ausnahmeregelung der Stadtverwaltung, die sich in Kombination mit der Vorschrift, dass die Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden nur auf maximal 26 Grad Celsius herunterkühlen dürfen, um die passende Kleidung von Büroangestellten kümmert? Das könnte doch sicher vom Gesundheitsamt als deren Zuständigkeit gesehen werden, schließlich ist es im Interesse der gesamten Volkswirtschaft, wenn die Manager keinen Hitzschlag erleiden wegen Krawatten bei 37 Grad! Ich wäre auch unglaublich beflissen in der Umsetzung: Schneller hätte mich noch nie jemand aus dem Anzug/Kostüm in so eine Art Sommerpyjama springen sehen, garantiert! Oder die sogenannten "Dress Shorts" die in vielen tropischen Kolonien früher Mode waren, die wären doch auch eine Lösung - ich würde auch jedem männlichen Kollegen fest versprechen, nicht über seine kurzen Hosen zu lachen.

Leider sind meine Kleidungsvorschläge vermutlich gegen die Macht der Gewohnheit (ein Manager trägt Anzug und basta) nicht durchsetzbar, also bleibt mir nur, mein drittes Lieblingsmittel einzusetzen: Wassermelone. Als Saft, als Frucht - einfach wunderbar durstlöschend und erfrischend und auf jeden Fall ein Grund, den Sommer in Shanghai doch auch ein bisschen zu mögen. Und vom Urlaub damals im August in Turfan (Xinjiang) zu träumen, wo die Wassermelonen außer saftig auch noch unglaublich süß waren...und die Temperaturen mittags so hoch, dass jedermann Siesta hielt.

Auch das ein bedenkenswerter Vorschlag: allgemeine Büropause von 11:00 bis 15:30 Uhr und dann erfrischtes Schaffen bis in die kühleren Abendstunden. Wer macht mit?

Kerstin Kaehler, geb. 1973 in Hamburg, ist seit 1990 mit ihrer Wahlheimat Shanghai verbunden. Waehrend ihres Studiums lebte sie ein Jahr in Nanchang, Provinz Jiangxi und absolvierte anschliessend in Shanghai ein Praktikum. Nach ihrem Abschluss als Dipl.-Betriebswirt (FH) kehrte sie nach einjaehrigem Aufenthalt in Heshan, Provinz Guangdong, im Jahre 2000 wieder nach Shanghai zurueck wo sie zunaechst beim German Centre taetig war und seit 2005 das Shanghaier Buero von KAHLA/Thueringen Porzellan aufbaut.


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Kerstin Kaehler
18-aug-06
:) Nein, das bin gar nicht ich - mein Bild sieht man im Profil, wenn's denn interessiert. Das Foto zur Kolumne hat netterweise Clemens irgendwoher dazugestellt.
 
 
UND?
17-aug-06
hey kerstin, hast du foto mit einer wasserdichten kamera gemacht oder wieoder bist da garnicht du?
 
 
Kerstin Kaehler
03-aug-06
Warum nicht? Du kannst es ja mal als Kleiderordnung fuer den naechsten schanghai.com Stammtisch vorschlagen. ;)
 
 
ewald widiner
02-aug-06
Hallo Kerstin,
ok,hab ich versucht,nur die eventuellen Mitmacher brauche so ihre Zeit um das mal zu verarbeiten,prinzipiell finden es alle lustig,sind aber ganz schnell weg,zurueck in die BRD.
Koennte man das nicht als Event starten ,fuer alle hier einmal im Jahr:-)
Gruss
ewald
 
 
Kerstin Kaehler
02-aug-06
Hallo Ewald,

das ist gar nicht so wild - ich hab mal Pyjama zur Karnevalsparty einer Freundin hier getragen und bin natuerlich auch zuvor damit durch die Strassen gelaufen. Also, die Chinesen fanden das nicht seltsam, auch nicht bei einer Auslaenderin. Vielleicht dachten sie auch "na, endlich mal eine, die sich anstaendig anzieht" ;o) Und eines muss man sagen: bequem ist es! Also: such Dir ein paar Freunde zusammen und zieht los ins naechste Strassencafe.

Viel Spass!
Kerstin
 
 
ewald widiner
02-aug-06
Hallo Kerstin,
eigentlich wollte ich schon lange mal, wie die Chinesen ,im Pyjama in Shangha auf die Strasse gehen,trau mich aber nicht alleine.
 
 
Kerstin Kaehler
31-jul-06
Hallo Ewald,

klar, heisses Wasser hilft - wobei ich dann im Sommer gerne ein bisschen Chrysanthementee dazugebe...der kuehlt ja lt. TCM besonders. Aber so ganz kann ich vom Wassermelonensaft dann doch nicht lassen...

Schoene Gruesse,
Kerstin
 
 
Ewald Widiner
31-jul-06
schon mal an heisses wasser trinken gedacht,
macht man im land der mitte seit tausenden
jahren und hilft im sommer und winter

beste gruesse
 
 
Kerstin Kaehler
27-jul-06
hmmmmm,

na, da weiss ich doch, warum ich schon immer mal in die USA wollte - Pilgerfahrt nach Washington zu Dr John Gorrie!! ;)
Vielen Dank fuer die Infos, damit muesste ich aber den Anfang meiner Kolumne eigentlich umschreiben, denn 'Es ist viel zu heiss' sang Peter Alexander definitiv NACH 1902....

Schoene Gruesse,
Kerstin
 
 
hmmmmm
26-jul-06
Dr. John Gorrie aus Appalachicola, Florida, erfand 1851 die mechanische Kühlung. Er patentierte seine Erfindung am 6. Mai 1851. Ihm zu ehren gibt es in Washington DC eine Statue , die den "Vater der modernen Klimaanlage" ehrt.
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Der Erfinder der Klimaanlage war - logisch - ein US-Amerikaner. Der Ingenieur Willis Haviland Carrier konstruierte eigentlich Heizungen, als er 1902 im heißen New Yorker Sommer für die Druckerei Sackett-Wilhelms die Heizung in eine Kühlung umwandelte.
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So...damit wäre diese Wissenslücke geschlossen ;-)

Ansonsten gelungene Kolumne!

Grüsse!
 
 
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